Pressemitteilung
„Eggarten – Die Zerstörung des Paradieses“
„Fakten schaffen, statt auf Fakten hören,“ scheint das Motto des Eggarten-Investors zu sein. Obwohl erste Gutachten den ökologischen und klimatischen Wert des Eggarten als „Diversitäts-Hotspot“ bestätigt haben, gehen die Abrissarbeiten weiter. Obwohl noch kein Baurecht vorliegt, werden Wildtiere in ihrem Winterschlaf gestört, das Gelände verwüstet und die Häuser abgerissen.
Das Ökologiebüro Gruber hat festgestellt, dass Fledermäuse mit großer Wahrscheinlichkeit ihre Quartiere in Gebäuden, Schuppen und Holzstapeln gefunden haben. Mitten im Winter haben diese seltenen Fledermausarten kaum Überlebenschancen, wenn sie bei Abrissarbeiten aufgeschreckt oder gleich zerquetscht werden.
Aktuell liegen noch keine tiefergehenden Untersuchungen des Vogel-, Amphibien- und Reptilienbestands vor. Eine negative Beeinflussung der Arten durch die jetzigen Maßnahmen ist aber sehr wahrscheinlich. Die Naturschutzbehörden hätte zumindest Ausgleichsmaßnahmen per Bescheid festlegen müssen, bevor Eingriffe erfolgen.
Tobias Ruff, Fraktionsvorsitzender: „Jede Fledermaus, jede Wechselkröte, jede Zauneidechse, die diesen Winter im Eggarten durch die Abrissarbeiten getötet worden ist, geht auf das Konto der Stadtratsmehrheit und der Eggarten-Investoren. Das Grüne Juwel in der Lerchenau soll vergoldet werden – wer hat da noch Zeit, auf Artenschutz zu achten?Der Bauträger zerstört absichtlich die Artenvielfalt im Eggarten, um dann weniger Ausgleichsmaßnahmen treffen zu müssen.“
Dirk Höpner, Planungspolitischer Sprecher, Mitglied des örtlichen Bezirksausschusses: „Die Mehrheit der Münchner:innen spricht sich für den Erhalt von Biotop-Flächen aus und befürwortet Bestrebungen zur Klimaneutralität. Über 200 Anträge von Bürger:innen und Mandatsträger:innen liegen zum Eggarten vor, unsere Strafanzeige wird aktuell geprüft und trotzdem verwüsten die Verantwortlichen weiter unser Idyll.“
Dr. Heinz Sedlmeier, Landesbund für Vogelschutz: „Wenn das Eggarten-Areal bebaut wird, hat das fatale Folgen für die Umwelt, das Klima und die Tierwelt, die weit über die Region und über die nächsten 100 Jahre hinweg zu spüren sind. Ich bin enttäuscht, dass die politische Mehrheit unseren Argumenten, die auf wissenschaftlichen Untersuchungen fußen, nicht folgt. Die Stadt München hätte die Möglichkeit gehabt, das Grundstück zu erwerben und behutsam sozialen Wohnungsbau zu realisieren. Die jetzige Planung behindert aber den Biotopverbund und bildet unüberwindbare Grenzen für alle Tiere.“