Pressemitteilung
Mahnkreuze am Mittleren Ring
ödp trauert um 1184 tote Münchner und will Verkehrswende einleiten
Holzkreuze, Grablichte und Plakate mit der Forderung „Jetzt handeln“ hat die ödp München am Sonntag am Mittleren Ring aufgestellt.
„Wir wollen unsere Mitbürger darauf aufmerksam machen, dass Feinstaub allein in München jährlich 1184 Münchner tötet“, so der OB-Kandidat der ödp, Markus Hollemann.
EU und WHO gehen von 75 000 Feinstaubtoten pro Jahr für ganz Deutschland aus, eine – rein statistische Rechnung – kommt deshalb auf 1184 Feinstaubtote für München.
Da in München die meisten Übertretungen der Feinstaubgrenzwerte in Deutschland festgestellt werden, ist leider von einer noch höheren Feinstaubtotenzahl auszugehen. Die Ökologisch-Demokratische Partei (ödp) hat ihre Aktion, die viel Zustimmung, teilweise auch harsche Ablehnung erfahren hat, dokumentiert.
Hollemann: „Einen Bezug unserer Aktion zur Stadtratswahl möchte ich nicht in Abrede stellen: Wir wollen unseren Mitbürgern noch einmal verdeutlichen, was bei der Wahl am 2. März auf dem Spiel steht – entweder ein 'Weiter so' des Parteienkartells aus rotgrüner Stadtregierung und CSU-Opposition oder eben echte Maßnahmen gegen Feinstaub und Klimawandel. Wir scheuen uns nicht, den Münchnern ehrlich zu sagen, dass auch teilweise unpopuläre Maßnahmen nötig sind. Deshalb befürworten wir auch eine City-Maut innerhalb des Mittleren Rings.“
Im Einzelnen fordert die ödp eine Umgewichtung des MIP (Mehrjahres-Investitionsplans für 5 Jahre) der Stadt München: statt ca. 600 Mio. Euro für den Straßenverkehr und nur ca. 200 Mio. Euro für den ÖPNV will die ödp ein zumindest ausgeglichenes Verhältnis von jeweils ca. 400 Mio. Euro anstreben.
Konkret ist bei der Trambahn der bereits vor mehreren Wahlperioden vom Stadtrat beschlossene Neubau von Strecken für Ring- und Tangentiallinien in der kommenden Wahlperiode endlich zu verwirklichen.
Dies betrifft insbesondere die Westtangente (Romanplatz - Machtlfinger Str./ Linie 12). Gleiches gilt für die Verlängerung der Linie vom Effnerplatz nach St. Emmeran (Linie 17). Beim Neubau der Schwabinger Tram (Linie 23) fordert die ödp einen Lückenschluß zwischen Kurfürstenplatz und Münchner Freiheit (wie auch die Stadtwerke) und eine Verlängerung der Linie durch den Euro(industrie)park bis nach Kieferngarten. Die Linie 17 soll von der Amalienburgstraße zur Blutenburg verlängert werden. Eine Verlängerung der Tram vom Petuelring zur Detmoldstraße und zur Dülferstraße (Linie 27) und von der St. Veit-Str. in die Gartenstadt Trudering (Linie 19) ist zu prüfen.
Selbstverständlich muss bei der Planung der Trassenführung auf die Belange des Naturschutzes (Baumschutz) Rücksicht genommen werden.
Wo noch nicht eingeführt, wünscht sich die ödp überdachte Fahrradständer an den S- und U-Bahnhöfen. Außerdem sieht sie „Fahrradstraßen“ als Mittel der Wahl: Umgestaltung von Seitenstraßen parallel zu den Hauptverkehrsstraßen zu "Fahrradstraßen", die für Pkws (außer für Anlieger) gesperrt sein sollen.
Busse können durch vielfältige Maßnahmen beschleunigt werden; nach ödp-Meinung soll dies auch zu Lasten des individuellen Autoverkehrs vorgenommen werden.
Weiterhin spricht sich die ödp für einen Verzicht auf den geplanten zweiten S-Bahn-Stammstreckentunnel aus, stattdessen soll endlich ein Nord- und Südring eingerichtet werden. Statt des Transrapids empfiehlt die ödp eine Express-S-Bahn zum Flughafen.
„Ein besonders Anliegen ist mir die Errichtung einer großen 'Piazza' in jedem Stadtviertel“, so Hollemann. „Es würde die Lebensqualität aller Münchner massiv fördern, wenn wir mehr lebenswerte, mit Grün umgebenene Plätze hätten. Statt ständigem Verkehrslärm und giftiger Abgase gäbe es mehr Raum für die Begegnung der Münchner in ihrer Freizeit: Konzerte, Boule-Spielen, Ratschen, Entspannen, ...“