Der Mensch ist ein Mangelwesen. Deshalb muss er mit technischen Mitteln seinen Körper, seinen Geist, ja sogar seine Psyche optimieren. Daran glauben Anhänger des Transhumanismus. Diese Bewegung aus den USA will die Grenze zwischen Mensch und Maschine auflösen, sie gewinnt an Einfluss. Menschen mit Behinderungen hätten in dieser Weltanschauung gar kein Recht mehr zu leben, die Eugenik will deren Geburt verhindern. Das ist im wahrsten Sinne des Wortes unmenschlich. Die ÖDP ist die einzige Partei, die dieser Entwicklung einen Riegel vorschieben will. „Deshalb werden wir uns auf unserem Bundesparteitag in Köln-Chorweiler in einem Leitantrag gegen Transhumanismus positionieren,“ kündigt der Bundesvorsitzende Christian Rechholz an.
Mensch vor Profit
Die Ideologie will die Leistungsfähigkeit aller Menschen optimieren. „Transhumanismus ist ein weiterer Schritt in den totalitären Kapitalismus. Menschen werden nur noch danach beurteilt, wie viel Profit sie abwerfen. Ihre Arbeitskraft soll maximiert werden, sogar ihr Privatleben soll Gewinn abwerfen, der privaten Konzernen zufließt, z.B. über kostenpflichtige Kontaktportale,“ kritisiert Christian Rechholz.
Für die Ökologisch-Demokratische Partei ist Transhumanismus nicht nur ein Modetrend, sondern auch eine Gefahr für Freiheit und Demokratie. Denn langfristig sollen immer mehr Entscheidungen von Computern getroffen werden, die durch Künstliche Intelligenz zunehmende Kontrolle gewinnen. „Auch die Arbeitswelt wird dadurch vollkommen verändert. Nicht nur in Fabriken, auch in Behörden oder Pflegeeinrichtungen. Aber wer will von einem Roboter gepflegt werden? Eine Maschine kann die körperlichen und vor allem seelischen Bedürfnisse von Patienten und pflegebedürftigen Menschen nicht erfüllen. Viel sinnvoller wäre es, wenn in der Pflege Computer die ausufernden Dokumentationspflichten übernähmen – dann bliebe den Pflegekräften mehr Zeit für die Menschen,“ schlägt der ÖDP-Bundesvorsitzende vor.
Bundesparteitag in Köln
Für ihren 60. Bundesparteitag hat sich die ÖDP ganz bewusst einen Stadtteil ausgewählt, der nicht privilegiert ist: Köln-Chorweiler. Hier leben Menschen, die weniger Chancen haben als andere, Menschen aus mehr als 120 Nationen, die zuerst eine Sprachbarriere überwinden müssen, um überhaupt in den Genuss von Bildung kommen zu können. Corona-Krise und Krieg in der Ukraine haben wirtschaftliche Folgen, die hier besonders schlimm wirken. Gleichzeitig haben die Menschen hier aber schon etliche Initiativen geschaffen, die Armut und Ressourcenverbrauch reduzieren. Die ÖDP wird im Rahmen ihres Bundesparteitags diese engagierten Anwohner aufsuchen und sich informieren, wie auch am Rand einer Großstadt solidarische Landwirtschaft funktioniert oder Gebrauchsgüter neue Besitzer finden, was Ressourcen schont.
Neben diesen Themen können Sie auf unserer Pressekonferenz am Sonntag, 03.04.2022 um 13:00 Uhr auch erfahren, wie aus Sicht der ÖDP-Europaabgeordneten Manuela Ripa unser Energiehunger den Ukraine-Krieg und auch noch das Klima anheizt. Ripa informiert dort auch über ihren jüngsten Brief an den Vizepräsidenten der EU und den EU-Umweltkommissar zur Wasserproblematik, nicht nur bei Tesla. Das Schreiben zeigt auf, wie Deutschland EU-Recht bricht, um möglichst viel Industrie anzusiedeln. Die ÖDP drängt auf vorgeschriebenes Batterierecycling und wirksame Kreislaufwirtschaft.
Bitte melden Sie sich an zur Pressekonferenz unter pressesprecheroedp.de
Bürgerzentrum, Pariser Platz 1 · 50765 Köln