Pressemitteilung
Müllproblem an der Isar verschärft sich weiter: ÖDP lud zum „Zamramma“
Das Isarufer wandelt sich zusehends zur Partymeile. Was zurückbleibt, wenn die Feiernden weg sind, sind die stetig wachsenden Müllberge.
150 Tonnen Müll räumt die Stadt in einer „normalen“ Isarsaison ihren Bürgern hinterher.
Isar unter Druck
Die Reise in die Ferne entfällt, die Clubs haben geschlossen. In Zeiten von Corona erfreuen sich die so wichtigen innerstädtische Grünanlagen und Naherholungsgebiete größter Beliebtheit. Leider auch mit teils negativen Folgen für Mensch und Umwelt.
Gerade die Isar steht hier besonders unter Druck. Seit Corona verschärft sich das bereits bestehende Müllproblem dort zusehends. Die Zahl der Freiluft-Partygänger steigt und „Einweg“ und „To go“ haben Hochkonjunktur.
Globale Zusammenhänge
Studien machen deutlich, dass die schädlichen Chemikalien für Wasserorganismen akut toxisch sein können. In Wasser eingeweichte Zigarettenkippen zeigen, dass auch nach 96 Stunden die Konzentration der gelösten Stoffe noch tödlich für Fische sein kann.
Beim Thema Müll ist es auch entscheidend, ein Bewusstsein für die großen Zusammenhänge zu schaffen: „Allein die Donau, in die die Isar mündet, transportiert täglich 4 Tonnen Plastik in unsere Meere, eine unglaubliche Menge!“, meint Susanne Egli, Meeresbiologin und ÖDP-Mitglied. „Jeder Isarbesucher trägt nicht nur Verantwortung, unsere wunderschönen Isarauen sauber zu halten. Alle können mit dem richtigen Verhalten auch maßgeblich zum Schutz der Meere beitragen. Was wir hier achtlos liegen lassen, kann für Meeresbewohner tödlich sein.“
Gemeinsames "Zamramma"
Die ÖDP lud daher am 12. September 2020 zum „Zamramma“. Freiwillige Helferinnen und Helfer räumten beim Isar-Clean-up zusammen, was gar nicht hätte liegen bleiben dürfen: In nur 1,5 Stunden sammelten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer unter anderem 15 Flaschen voll mit Zigarettenkippen sowie fast 2.500 Kronkorken ein.
„Dieser sogenannte Kleinstmüll ist besonders tückisch“, so ÖDP-Stadträtin Nicola Holtmann. „Abfälle von Tabakprodukten enthalten über 7.000 giftige Chemikalien, darunter Nikotin, Arsen und Schwermetalle, aber auch Pestizide und Düngemittel. Diese werden in der Umwelt ausgewaschen und sammeln sich auf unseren Straßen, in unserem Abwasser und in unseren Flüssen an.“
Der genannte Kleinstmüll kann auch von den Abfallwirtschaftsbetrieben kaum oder nur mit immensem Aufwand eingesammelt werden und verbleibt damit oft genug in der Umwelt. Die ÖDP München fordert daher achtlos weggeworfene Zigarettenkippen, Kronkorken und Kaugummis konsequenter als bisher und mit entsprechend hohen Bußgeldern zu sanktionieren. Zudem setzt sich die ÖDP für eine noch stärkere Aufklärung der Bürgerinnen und Bürger zu dem Thema ein: durch temporäre Schwerpunktkontrollen des Kommunalen Außendienstes und entsprechende Sensibilisierung durch Parkaufsichten.