Pressemitteilung
ÖDP-Stadtrat zeigt Veranstalter der Ski-WM in Garmisch an
Für Präparierung der Skipisten wurden in großen Mengen stickstoffhaltige Düngemittel verwendet
Der Münchner ÖDP-Stadtrat Tobias Ruff zeigt die Organisatoren der Ski-Weltmeisterschaften in Garmisch-Patenkirchen beim Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten in Weilheim an.
Für die Präparierung der Skipisten während der Weltmeisterschaften wurden in großen Mengen stickstoffhaltige Düngemittel verwendet. Das Ausbringen der Chemikalien auf eine geschlossene Schneedecke stellt nach Ansicht des Umweltschützers einen Verstoß gegen die Alpenkonvention und die Düngeverordnung dar.
Mit so hohen Stickstoffmengen, wie sie zur Pistenpräparierung eingesetzt werden, kommen nur wenige Pflanzen zurecht. Die Folge ist eine veränderte Artenzusammensetzung. Z.B. können sich auf Magerstandorten Gräser stark ausbreiten. Ein großer Teil der heute in der Roten Liste geführten Arten ist auf nährstoffarmen Standorten heimisch.1 Laut Bundesumweltamt ist Stickstoff in Europa einer der Haupttreiber für den Rückgang der Biodiversität von Gefäßpflanzen.2 Die Folge sind eintönige Hochleitungswiesen statt die für unsere Heimat so charakteristischen blütenreichen Almen. Zudem führt die Düngung zu einer verstärkten Bildung von Lachgas, welches für unser Klima etwa 300-mal schädlicher ist als CO2.3 Ein erheblicher Teil des Stickstoffs wird aber auch ausgewaschen und belastet dann Grundwasser und Bäche.
Ruff rät den betroffenen Landwirten, sich gegen die Veranstalter zu wehren. Wer Kunstdünger auf Almwiesen, noch dazu im Winter ausbringt, oder seine Flächen für so einen Umweltfrevel zur Verfügung stellt, der verstößt eindeutig gegen die gute fachliche Praxis. Eine Kürzung der Agrarbeihilfen kann die Folge sein. Biolandwirtschaft kann auf den präparierten Pisten gar nicht mehr betrieben werden, da sie grundsätzlich auf den Einsatz von künstlichen Düngemitteln verzichtet.