Pressemitteilung
Reserveheizwerke: SWM nutzt Vorstellung in BAs um politisch Stimmung zu machen
Die Stadtwerke München (SWM) erregen mit Vorplanungen zu Reserve-Gas-Heizwerken in den Stadtvierteln die Gemüter der Bürger.
Bezirksausschussmitglieder und Bürger aus Ramersdorf-Perlach sind sauer auf die Stadtwerke. Anstatt sauberer Geothermie präsentieren die SWM vor der abendlichen Bezirksauschuss-Sitzung die Vorplanung für ein Gasheizwerk am Michaelibad, einen von 11 möglichen Standorten in der Stadt.
Die Stadtwerke machen Stimmung gegen den demokratischen Bürgerentscheid.
„Den Stadtwerken ist scheinbar jedes Mittel recht um an ihrem Klimakiller-Kraftwerk festzuhalten. Die SWM sollen endlich bessere technische Lösungen für die Energiewende vor Ort umsetzen anstatt demokratische Entscheidungen zwar offiziell anzuerkennen, aber „zwischen den Zeilen“ bei öffentlichen Auftritten in vielen Bezirksausschüssen anzuzweifeln und damit politisch Stimmung zu machen. – Eine Zumutung!“ beklagt Michael Schabl das Vorgehen der SWM. Seit über 20 Jahren sitzen die Stadtwerke auf dem Recht die Erdwärme zu nutzen. Doch lassen sie sich mit dem Ausbau der im Gegensatz zur Steinkohle umweltfreundlichen Heizenergie zu viel Zeit. Zudem haben sie schon seit 6 Jahren die Transportverluste einsparende Umstellung des Fernwärmenetzes auf Heißwasser ausgesetzt und wollen diese erst 2023 wieder aufnehmen.
„Um die vom Stadtrat verabschiedeten Klimaziele zu erreichen müssten die Stadtwerke die Kohleverbrennung sofort auf das Minimum reduzieren, die Dampfnetzumstellung und den Geothermieausbau beschleunigen und parallelisieren.“ so Schabl weiter. „Die Bürger wollen schnellstmöglich effektiven Klimaschutz und nicht dass nun auch noch Grünflächen geopfert werden für Reserveheizanlagen die nur wenige Stunden im Jahr laufen.“
Noch genügend Flächen am HKW Nord, 4 Hektar laut Aussagen der SMW-Mitarbeiter. Hier können ggf. nötige Reserveheizanlagen gebaut werden, die den Ausfall anderer Wärmeerzeuger absichern sollen.
Kein Grund in München Grünflächen zuzubetonieren!
4 Hektar sind auf dem Gelände des HKW Nord noch frei – genug, um dort Reserve-Heizleistung unkompliziert zu errichten.
In Unterföhring sind Bürger und Bürgermeister offen für eine entsprechende Bebauungsplanänderung wenn nur endlich der permanent qualmende Kohleblock stillgelegt wird, erfuhr Schabl von den Unterföhringer Bündnispartnern. Seit Dezember 2016 haben die SWM die Wiederaufnahme konstruktiver Gespräche mit dem Bündnis für saubere Energien abgelehnt.
Hintergrund
Münchner Bündnis „Raus aus der Steinkohle“
„Die gesellschaftlich die ganze Breite abdeckendes Bündnis aus 70 Organisationen, darunter Parteien, Verbände, Umweltschutz- und Menschenrechts-Organisationen möchte in München die Wende zu sauberer Energie durchsetzen.
Ziel des Bündnisses ist u.a. durch das schnellstmögliche Abschalten des Steinkohlekraftwerks im Münchner Norden den Kohledioxid- und Schadstoffausstoß deutlich zu reduzieren und die mit dem Steinkohleabbau verbundenen Umweltschäden und Menschenrechtsverletzungen andernorts nicht weiter zu fördern.
Beim Bürgerentscheid am 5. November 2017 stimmten 60,4% für die Abschaltung des Kohlekraftwerkes im HKW München Nord bis spätestens Ende 2022.
Mitglieder des Bündnisses siehe www.raus-aus-der-steinkohle.de
Der Münchner Stadtrat entschied am 27. September 2017 strengere Klimaziele: Bis 2030 soll je Einwohner über 40% weniger CO2-Äquivalente emittiert werden: Das sind 2030 nur noch 3 t pro Jahr statt aktuell rund 5 t Emissionen.
Führende Klimaforscher sagen, dass es keinen Aufschub geben darf bei der Dekarbonisierung der Energie-, Verkehrs- und Ernährungssysteme, um die Folgen und Risiken des fossilen Energiezeitalters nicht unkalkulierbar werden zu lassen.
Ansprechpartner:
Bündnis sauber Energien – „Raus aus der Steinkohle, München“
Michael Schabl, Tel: 0152 2195 0318, Mail: inforaus-aus-der-steinkohle.de