Pressemitteilung
Rolle Rückwärts mit hohen Kosten – städtische IT in Zukunft ohne LiMux und leider auch ohne Datensicherheit
Auf Antrag der ÖDP wurde 2006 Linux unter der Bezeichnung LiMux als Standard-Betriebsystem für die Münchner Stadtverwaltung eingeführt – 2017 wird nun in der Vollversammlung des Münchner Stadtrats über die Abschaffung von LiMux abgestimmt.
In der heutigen Vollversammlung wird der Münchner Stadtrat eine folgenschwere Entscheidung treffen – folgenschwer nicht nur für die städtischen Bediensteten, die sich nach 10 Jahre währendem Prozess erneut umgewöhnen und einarbeiten werden müssen, nein folgenschwer auch für die Bürgerinnen und Bürger in München, denn diese Rolle rückwärts wird wahrscheinlich nochmals 100 Millionen Euro kosten und zusätzlich jährlich hohe Beträge an Lizenzkosten verschlingen. Im wahrsten Sinne des Wortes aber ebenso „folgenschwer“ für den Software-Monopolisten Microsoft, der seit kurzem seinen Deutschlandsitz, auch mit Hilfe unseres damaligen Wirtschaftsreferenten und jetzigen Oberbürgermeisters, nach München verlagert hat und durch die „Rückkehr“ Münchens stattliche Gewinne verbuchen kann.
„Ich frage mich“, so der ÖDP Stadtrat Tobias Ruff, „ob wir so etwas den Münchnerinnen und Münchnern zumuten müssen. Es handelt sich um sehr viel Geld, das hätte man sinnvoller in die Weiterentwickelung unseres LiMux-Systems investieren können,“ und ergänzt: „Die Stadtspitze übersieht vor allem einen Trend, denn mittlerweile ist die meiste Software, so wie man sie heutzutage verwendet, in Clouds, in Tablets, in Smartphones, Linux-basiert, das ist die Zukunft und nicht mehr der stationäre PC. Selbst Microsoft arbeitet teilweise auf der Basis von Linux. So schlecht und unbrauchbar kann Linux ja dann wohl nicht sein.“
Mit der Rückkehr zu Microsoft ist die Einführung des Betriebssystems Windows 10 verbunden. Die Antwort auf eine Anfrage der ÖDP zu den Sicherheitsrisiken lautet, dass es eine Lösung für das Problem gäbe, ohne dass diese konkret dargestellt wird Dagegen argumentiert ÖDP-Stadtrat Tobias Ruff: „Mit dem Umstieg auf Windows 10 verlassen wir unsere eigenen Sicherheitsvorgaben, denn es gibt eine große Sicherheitslücke bei Windows 10 die bislang noch nicht gänzlich behoben werden konnte, auch wenn die Verwaltung das in ihrer Antwort auf unsere Anfrage suggeriert: Immer noch können persönliche Daten der Benutzer an Microsoft und Drittfirmen gelangen. Diese Daten können dann auch gehackt werden und landen im schlechtesten Fall frei verfügbar im Internet. Es kann nicht sein, dass wir die Daten unserer städtischen Rechner einem Monopolisten und Hackern ausliefern, – und „hoffen“, dass es schon gut ausgehen wird. Auf so einer Basis kann keine städtische IT agieren und schon gar nicht eine Stadt, die sich auf eine digitalisierte Zukunft sinnvoll vorbereiten will."